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Praxis mana

Wieviel Bewegung bei Arthrose beim Hund?

Wenn der Hund teilweise lahmt, sich aber nach kurzer Zeit „einläuft“, er also zu Beginn der Bewegung nach Ruhe stärker lahmt und die Lahmheit dann stückweise abnimmt, so ist die Diagnose fast immer Arthrose. Diese Krankheit schreitet langsam voran und ist auch an einer eingeschränkten Gelenkbeweglichkeit schuld. Außerdem verursacht sie zunehmende und später auch dauerhafte Schmerzen im betroffenen Gelenk. Deswegen bewegen sich die Hunde weniger, die Muskulatur nimmt dadurch ab, Verspannungen treten auf, welcher wiederum zu mehr Schmerzen führen und zu noch weniger Bewegung. Ein Teufelskreis, aus dem Hund und Hundebesitzer nicht auszubrechen wissen. Bei fortgeschrittener Arthrose kommt es ebenso zu Veränderungen an Knochen, Knorpel und Bänder. Die Gelenkskapsel verhärtet sich und das Gelenk versteift. Beim Hund sind von Arthrose besonders oft Ellbogen und Schulter, Hüfte und Knie betroffen. Auch in der Wirbelsäule oder an den unteren Gliedmaßengelenken kann diese Krankheit diagnostiziert werden.

Schonung bei Arthrose

Da Knorpel nicht durchblutet sind und somit auch nicht vom Körper genährt werden können, brauchen Gelenke Bewegung, um die Ernährung des Knorpels zu gewährleisten. Den Knorpel kann man sich wie einen Schwamm vorstellen, bei welchem die Nährstoffe mittels einer Pumpbewegung über die Gelenkflüssigkeit in den Knorpel gelangen. Dieser Vorgang, bei welchem der Knorpel die Nährstoffe aufsaugen kann, entsteht durch Bewegung des Gelenks. Findet keine Bewegung statt, kann der Knorpel nicht ausreichend versorgt werden, was zu weiterer Arthrose führt. Die Gelenkflüssigkeit wird außerdem durch verminderte Bewegung zäh, was es wiederum erschwert, den Knorpel ausreichend zu versorgen.

Es ist also klar deutlich, dass die komplette Schonung oder aber auch zu wenig Bewegung ein Fortschreiten der Arthrose und somit noch mehr Schmerzen für deinen Liebling bedeuten. Keine Bewegung ist also nicht der richtige Weg, um die Arthrose aufzuhalten und dein Tier zu unterstützen. Aber wieviel soll sich denn nun dein Hund bewegen?

Angepasste Bewegung bei Arthrose

Da jeder Hund und somit auch sein Körper unterschiedlich ist, kann man keine pauschale Angaben dazu machen, wieviel Bewegung ein Hund mit Arthrose bekommen sollte. Somit ist angepasste Bewegung das Mittel der Wahl. Das bedeutet, dass die tägliche Bewegung an deinen Hund und an den Gesundheitszustand angepasst werden sollte. Bei Gelenkerkrankungen, wie es bei Arthrose der Fall ist, ist es sinnvoll, nicht mehr längere Spaziergänge zu machen, sondern mehrere kurze. Die Gelenke werden somit öfter bewegt und genährt, der Hund ist nicht so erschöpft und auch die Erholungsphase wird enorm verkürzt. Wie lange hier die einzelnen Spaziergänge dauern sollten, musst du selbst herausfinden, da man hier keine pauschale Dauer nennen kann. Wichtig ist, den Hund nicht zu überfordern, denn auch wenn er trotz Arthrose große und lange Runden zurücklegt und auch Spaß daran hat, wird er DANACH Schmerzen haben und mehr lahmen, als zuvor. Der Hund denkt nicht daran, dass er nach zuviel oder zu lang andauernder Bewegung Schmerzen haben wird, sondern lebt im Moment und genießt diese Zeit. Es liegt hierbei also an den Hundebesitzern vernünftig zu sein und die Tiere zurückzuhalten. Im Nachhinein werden sie froh darüber sein.

Dem Hund die Bewegung oder auch das Spielen mit anderen Hunden komplett zu nehmen ist aber auch nicht richtig. Wenn dein Liebling nichts mehr machen darf, was ihm Spaß macht, kann er auch depressiv werden, da seine Lebensqualität sinkt. Wichtig ist also, entsprechend abzuwägen. Möchtest du ab und zu auch mal längere Spaziergänge machen, da dies für deinen Hund das absolut Tollste ist, dann kannst du dies auch machen, nur solltest du hier nicht übetreiben, um die Schmerzen danach in Grenzen zu halten.

Massage und Bewegungstraining bei Arthrose

Tägliche Spaziergänge und somit Bewegung sind ein ganz wichtiger Faktor bei Arthrose. Aber auch gezielte und verschiedene Bewegungsübungen, welche an deinen Hund angepasst sind, unterstützen dein Tier sehr. Diese Bewegungsübungen können passiv, also durch Fremdeinwirkung oder auch aktiv, vom Hund selbst, ausgeführt werden. Dieses Bewegungstraining erhält und fördert die Muskulatur, Gelenke, Knorpel und die Beweglichkeit deines Hundes. Massagen lösen Verspannungen und damit Schmerzen, in der Folge wird der Hund wieder beweglicher, die Gelenke werden wieder besser genährt. Das Bewegungstraining und die Massagen sollten nur von ausgebildeten Fachleuten oder nach Anleitung von ebendiesen durchgeführt werden, da bei falschen Griffen oder Bewegungen schnell der gegenteilige Effekt auftreten kann und der Hund mehr Schmerzen hat als zuvor.

Checkliste Arthrose beim Hund

Um dir ein paar Anhaltspunkte zu geben, woran du denken solltest, wenn dein Hund Arthrose hat, habe ich dir hier eine Checkliste zusammengestellt:

  • angepasste Bewegung, mehrere kurze Spaziergänge
  • Massagen und Bewegungstraining (aktiv und passiv), fördern die Durchblutung und entspannen
  • weiches Bettchen zum Schlafen, um die Gellenke zu schonen
  • rutschige Oberflächen vermeiden, um Unfällen entgegen zu wirken
  • möglichst keine Sprünge zulassen
  • an kalten Tagen Mantel anziehen, so bleibt die Muskulatur warm und verspannt sich nicht zusätzlich
  • kein Übergewicht, da ansonsten die Gelenke noch mehr in Mitleidenschaft gezogen werden
  • Ergänzungsfuttermittel, welche schmerz- und entzündungslindernd wirken
  • bei starken Schmerzen auch Medikamente

Fazit

Arthrose kann nicht aufgehalten werden, jedoch bedeutet diese Diagnose nicht das Ende vom schönen Leben für dein Tier. Bei angepasster Bewegung, Massagen und gezieltem Training kann dein Hund auch mit Arthrose schmerzfrei ein hohes Alter erreichen.

Solltest du Fragen zu diesem Thema haben, dann zögere nicht, mich zu kontaktieren.

Alles Liebe,

Denise