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Praxis mana

Passives/Aktives
Bewegungstraining

Unter passivem Bewegungstraining versteht man das Bewegen des Bewegungsapparates ohne, dass der Hund dabei selbst Bewegungen ausführt. Hierzu zählen das Durchbewegen der Gelenke sowie Dehnungen. Besonders angebracht ist das passive Bewegungstraining bei Arthrose und sonstigen Gelenkveränderungen, da die Gelenke bei solchen Krankheiten nicht mehr ausreichend bewegt werden. Infolgedessen kann die Krankheit noch weiter voranschreiten und die Schmerzen werden mehr.
Folgende positive Effekte sind durch das passive Bewegungstraining möglich:

Zu den Kontraindikationen zählen lediglich instabile Gelenke, Frakturen, Luxationen, Distorsionen und akute Muskelrisse.

Beim aktiven Bewegungstraining wird das Tier selbst aktiv und Muskelanspannung ist notwendig. Hierzu zählen Fitnesstraining und geistige Auslastung, wobei es eine große Bandbreite an Übungen und Möglichkeiten gibt. Ziel des aktiven Bewegungstrainings ist die Leistungssteigerung sowie der Muskelaufbau.

Generell lässt sich das aktive Bewegungstraining in unterschiedliche Bereiche gliedern.
Krafttraining
Ausdauertraining

Koordination & Stabilität

Beweglichkeit

Sensomotorik

Krafttraining

Zum Krafttraining zählt der Muskelaufbau, was eine Volumenzunahme der Muskelzellen darstellt.

Es werden Sehnen, Bänder und Knochen gefestigt, sowie muskuläre Dysbalancen ausgeglichen. Eine Kraftzunahme wird ebenfalls erreicht. Im Tierbereich findet dynamische Kraftbewegung in Bewegung oder durch Halten einer bestimmten Bewegung bzw. Körperposition (gegen einen Widerstand).

Der Abstand zwischen den Trainings beträgt hier 24-48 Stunden, die Pause zwischen den Sätzen 30-60 Sekunden. Die Wiederholung der Sätze und Dauer ebendieser richtet sich nach dem Fitnessstatus des Hundes.

Ausdauertraining

Dieses beschreibt die Fähigkeit, körperliche Anstrengung über einen langen Zeitraum hinweg zu bewältigen. Hierbei gibt es einerseits die Dauermethode, wobei längere Belastung ohne Unterbrechung mit konstanter Intensität entweder extensiv (über mehrere Stunden, zB.: Wanderungen) oder intensiv (bis ca. 45 Minuten, zB.: Joggen) stattfindet.

Andererseits gibt es hier auch das Intervalltraining, wobei eine wechselnde Intensität, wobei die Belastung durch Pausen unterbrochen wird, vorherrscht.

Auch hier kann, je nach Pausenlänge und Belastungsintensität extensiv bis intensiv gearbeitet werden.

Koordination & Stabilität

Das Koordinationstraining bewirkt eine bessere Körperwahrnehmung, wobei Muskeln und das Nervensystem optimal zusammenarbeiten sollen. Die Orientierung im Raum wird verbessert und die Fähigkeit zur schnellen Anpassung wird ausgebaut. Das propriozeptive System wird angeregt und Bewegungsabläufe optimiert und verknüpft. Wird die Stabilität trainiert, so wird die Tiefenmuskulatur gestärkt (Core Strength).

Durch bewusstes Bewegen und Setzen des Körpers und Balancetraining können die Koordination und Stabilität, je nach Übung unterschiedlich intensiv, trainiert werden.

Beweglichkeit

Die Mobilität (range of motion) und die elastischen Eigenschaften des Körpers werden hierbei erhöht. Die inter- sowie intramuskuläre Koordination wird optimiert. Hierbei handelt es sich um aktive Dehnungen.

Sensomotorik

Hierbei handelt es sich um das Zusammenspiel von Sinneswahrnehmungen und motorischen Reizen über taktile Reize. Die Gliedmaßen werden aktiviert und dem Tier bewusst gemacht. Auch die Propriozeption wird trainiert. Es gibt für jeden Altersabschnitt der Tiere sensomotorische Elemente, welche auch mit anderen Bereichen kombiniert werden können.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Eine Ellenbogendysplasie beim Hund äußert sich dadurch, dass dieser an der betroffenen Vordergliedmaße lahmt und ein unstimmiges Gangbild zeigt. Auch zeigt dein Hund Bewegungsunlust und Schmerzen. Symptome sind unter anderem auch Humpeln nach dem Aufstehen oder nach Belastung.
Anzeichen, dass dein Hund an einer Hüftdysplasie leidet, sind Probleme und Schwierigkeiten beim Aufstehen und Hinsetzen bzw. Niederlegen. Ein normaler und gerade Sitz ist ebenfalls für viele Hunde mit HD nicht möglich, Auch im Gangbild schlägt sich diese nieder.Eindeutig erkennen kann man eine Hüftdysplasie bei einem Röntgen, welches vom Tierarzt durchgeführt wird.
Eine Hüftdysplasie muss nicht in allen Fällen operiert werden. Wenn der Schweregrad der HD es zulässt, so kann mit gezieltem Muskelaufbau, Laufbandtraining, Massagen und Bewegungstraining ebenso ein schmerzfreies und problemloses Leben für den Hund ermöglicht werden. Eine Operation sollte immer der letzte Ausweg sein, da diese zumeist ein massiver Eingriff mit einer langen Regenerationsphase ist.
Der Hund kann Muskeln durch gezieltes Bewegungstraining und angepasster Ernährung aufbauen. Es gibt hier verschiedene Übungen und Bewegungsformen, um bestimmte Muskelgruppen, aber auch die komplette Muskulatur des Hundes, aufzubauen. Beispiele hierfür sind Schwimmen, Laufbandtraining mit Steigungsänderung. Wichtig beim Muskelaufbau ist, dass der Hund sich wohlfühlt und keine Verspannungen zeigt. Hier können Massagen Abhilfe schaffen.
Die Hinterläufe beim Hund können dadurch verstärkt werden, indem die Muskulatur der Hinterbeine beansprucht wird. Dies passiert beispielsweise dadurch, dass das Gewicht des Hundes nach hinten verlagert wird, dieser also erhöht steht. Auch isometrische Übungen, Schwimmen, Laufbandtraining mit Steigungsänderung und anregende Massagen stärken die Hinterläufe beim Hund.