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Praxis mana

Klassische Massage

Um Verspannungen beim Pferd zu lösen und diesen vorzubeugen, kann mit Massagen gearbeitet werden. Vor allem um Verspannungen im Rücken der Pferde lösen zu können, sind diese hilfreich. Weitere Indizien, wann Massagen angebracht sind, wären außerdem unkontrolliertes Muskelzucken bzw. Zuckungen.
Generell eignet sich die Massage für alle Tiere, es gibt aber besondere Indikationen, welche deutlich für eine Anwendung in diesem Bereich sprechen. Hierzu zählen unter anderem:

Myogelosen

Eine umschriebene tastbare, zumeist druckschmerzhafte Verdickung des Muskels mit kontraktilen Muskelbündeln und Knoten- bzw. Wulstbildung gilt als Myogelose. Diese besteht auch, im Gegensatz zum Muskelhartspann, unter einer Narkose.

Hierbei können histologisch in den betroffenen Muskelabschnitten strukturelle Veränderungen festgestellt werden. Bei chronischen Schmerzzuständen sind Myogelosen ein häufiger Befund in vielen Bereichen der Medizin. Durch Eiweißdenaturierung durch Mikroödeme im Bindegewebe entsteht Muskelhartspann.

Als Folgen von Myogelosen und Muskelhartspann gelten:

Steife Bewegungsabläufe

Auch falsches Equipment kann die Ursache für Dysbalancen in der Bewegung sein. Aufgrund extremen Druckes und falscher Belastung wird der Blutkreislauf und somit auch der Stoffwechsel durch diese Faktoren beeinflusst, was wiederum Muskelermüdungen zur Folge hat.

Wenn die Konzentration des Laktats (Milchsäure) in den Muskelzellen zunimmt, tritt eine Muskelermüdung ein. Durch das Blut Abfallstoffe und Laktat werden abtransportiert und die Muskulatur mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Das Herz ist bei guter Kondition in der Lage, die Muskulatur je nach Belastung ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Beim Stoffwechsel produzieren Muskelzellen Laktat, welches vom Blut abtransportiert wird.

Wenn die Laktatkonzentration ansteigt, führt dies zu Muskelermüdungen und im Zusammenhang mit anderen Faktoren zum sogenannten Muskelkater. Auch bei abrupten Ruhephasen können diese entstehen. Aus diesem Grund sollte jedes im Training stehende Tier die Möglichkeit erhalten, die erarbeitete Kondition und Muskulatur langsam abzubauen.

Postoperative/
Posttraumatische Ursachen

Die Massage kann bei der Wiedererlangung der Mobilität nach der tierärztlichen Behandlung helfen, den Muskeltonus wieder zu regulieren. Hier werden alle psychischen Vorteile, welche die Massage bieten kann, benötigt. Ist die Mobilität wiedererlangt, so hilft die Massage dabei die frühere Kondition wiederherzustellen.

Sport

Tiere müssen beim Sport maximale Gelenkbeweglichkeit und extreme Muskeldehnungen genauso ertragen wie hohe Druckbelastungen an den Gelenksknorpeln und hohe Zugkräfte an den Sehnen.

Unmittelbar vor dem Wettkampf erwärmt Massage das Bindegewebe für plötzliche Belastungen und hilft dabei, Elastizität und Gelenkigkeit zu steigern. Kombiniert mit Bewegungstraining soll Massage bis zum Start durchgeführt werden, denn fünf Minuten stillstehen ist gleichbedeutend mit nicht aufgewärmt. Frühestens zwei Stunden nach dem Sport darf massiert werden. Mikroverklebungen werden durch die Massage gelöst und Laktat und algogene (schmerzauslösende) Substanzen werden abtransportiert. Der Muskeltonus wird reguliert und es wird dabei geholfen Restspannungen abzubauen.

Nach großem Stress und harter Arbeit kommt es zur generalisierten Erschöpfung mit Muskelschmerzen, Bewegungsunlust, Berührungsangst und Antriebslosigkeit. Der Muskeltonus wird durch vorsichtige Massage reguliert, die Grundspannung wird herabgesetzt und den Tieren wird dabei geholfen zu entspannen.

Bei der Massage steht eine intensive Kreislaufwirkung im Vordergrund. Mit Hilfe von verschiedenen Grifftechniken wird die Haut und das darunterliegende Gewebe manuell bearbeitet. Der Blutkreislauf wird angeregt und dadurch alle angeschlossenen Systeme ebenfalls besser versorgt. Positive Effekte der Massage können unter anderem sein:
Die klassische Massage sollte ausnahmslos nur an gesunden Tieren und nach Absprache mit dem Tierarzt angewendet werden. Zu den wichtigsten Kontraindikationen zählen hier:

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Verspannungen beim Pferd können sich unterschiedlich bemerkbar machen. Die Bewegungsabläufe sind steif und nicht flüssig, die Muskulatur wirkt hart und schmerzhaft. An Stellen, an denen sich Verspannungen befinden, ist auch die Körpertemperatur erhöht. Oftmals lassen sich Pferde mit Verspannungen im Rückenbereich auch ungern satteln. Auch unkontrollierte Zuckungen und Zittern sind Anzeichen für Verspannungen.
Die Anzeichen, dass ein Pferd Rückenschmerzen hat, können sehr unterschiedlich sein. Das Pferd lässt sich nicht gerne satteln, legt die Ohren an, lässt sich im Rückenbereich nicht gerne berühren und wird oft ungehorsam. Auch leichtgradige Lahmheiten können bei Rückenproblemen auftauchen. Oftmals neigen Pferde mit Rückenschmerzen auch zu Zehenschleifen an den Hintergliedmaßen aufgrund einer reduzierten Hinterhandaktion.
Unter Shivering beim Pferd versteht man unkontrollierte Zuckungen und Zittern an der Hinterhand. Pferde mit Shivering-Syndrom benötigen ausreichend Bewegung und Platz, ansonsten können sich die Symptome noch verschlimmern. Da bei dieser Krankheit die Muskulatur verkrampft, sind regelmäßige Massagen, Akupunktur und Bewegungstraining wichtig. Auch auf ausreichende Mineralstoffversorgung über das Futter muss geachtet werden, da bestimmte Vitamine den Muskel- und Nervenstoffwechsel unterstützen. Da trainierte Muskeln besser mit dem Shivering zurecht kommen als untrainierte Muskeln, ist auch gezielte Bodenarbeit hilfreich.
Es kann unterschiedlich lange dauern, bis sich Faszienverklebungen beim Pferd lösen. Die Spanne reicht von wenigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten. Es benötigt mehrere Anwendungen, um die verklebten Faszien beim Pferd zu lösen. Die Anwendungen entsprechen Massagen, welche gezielt manuell mit bestimmten Techniken ausgeführt werden. Es gibt jedoch auch spezielle Faszienrollen, mit denen Verklebungen gelöst werden können.
Verklebte Faszien entstehen dadurch, dass sie nicht ausreichend durch Bewegung gedehnt werden. Die Folge sind Verhärtungen, Verspannungen und auch Schmerzen. Da sich Faszien im ganzen Körper befinden und an zahlreichen Vorgängen beteiligt sind, haben verklebte Faszien auch einen negativen Einfluss auf den Stoffwechsel.